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Jüngerer Straftäter im Fall Dominik Brunner frühzeitig entlassen

Hinzugefügt 2 September von IAmJonnyIn News Archiv0 Kommentare

“Heute wurde der jüngere der Straftäter im Fall Dominik Brunner frühzeitig aus der Haft entlassen. Wir können nicht beurteilen, ob die frühzeitige Freilassung gerechtfertigt ist oder nicht. Wir kennen den jungen Mann nicht persönlich und wissen auch nicht, welche Art der Betreuung er im Gefängnis bekommen hat und wie sich diese ausgewirkt haben. Wir hoffen jedoch, dass er sich während seiner Haft auch klar darüber geworden ist, was er der Familie Brunner angetan hat und daraus gelernt hat. Es ist nur zu wünschen, dass er zukünftig nicht wieder straffällig wird.” – Dominik Brunner Stiftung

 

Heute in der Bild

http://www.bild.de/regional/muenchen/dominik-brunner/s-bahn-schlaeger-solln-sebastian-l-so-ist-sein-leben-37501194.bild.html

Er war schon mit elf Jahren kriminell / Jetzt will er „seine Ruhe haben“

Ist so eine vorzeitige Entlassung überhaupt rechtmäßig?
Ja. Das Strafgesetzbuch sieht vor, dass nach Verbüßung von zwei Drittel einer Freiheitsstrafe der Rest zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Bei einem Jugendlichen wäre sogar eine deutlich frühere Entlassung möglich. Aber nur dann, wenn sich ein Häftling vorbildlich verhält. Das traf bei Sebastian L. zu.

Wer hat das entschieden?
Die Strafvollstreckungskammer. Der Richter hat das restliche Drittel der Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Die dauert bei Sebastian L. bis zum Jahr 2017. In dieser Zeit darf er nicht straffällig werden.

Ist das alles?
Nein. Die Kammer hat auch entschieden, dass Sebastian L. einen Bewährungshelfer bekommt. Weiterhin können strenge Auflagen für die Dauer der Bewährungszeit festgelegt werden: Bei Sebastian L. wird das wohl ein Alkoholverbot und eventuell ein regelmäßiger Drogentest sein. Auch muss er regelmäßig beim Bewährungshelfer erscheinen.

Wo lebt er jetzt?
Im Großraum München. Wo genau, ist geheim. Es kann sein, dass er erst einmal in eine betreute Wohngruppe kommt, da er keine Angehörigen mehr hat, zu denen er ziehen könnte. Nach BILD-Informationen aus seinem Umfeld will er „erst einmal von allem seine Ruhe haben“.

Wie verhielt sich Sebastian L. während des Prozesses im Jahr 2010?
Unauffällig. Er wirkte damals schüchtern und abwesend. Immerhin bat er ehrlich für seine Tat um Entschuldigung. „Ich wollte nie, dass so was passiert. Ich weiß, dass es dafür keine Entschuldigung gibt, es ist ein Mensch gestorben.“

War sein Leben damals verpfuscht?
Ja. Zum Zeitpunkt der Tat litt Sebastian L. an Depressionen. Sein Vater war im November 2008 gestorben. Seine intellektuellen Fähigkeiten liegen unter der Norm (IQ 104), sagte ein Gutachter im Prozess. L. hing viel ab, soff bereits als Junge (11) und rauchte Marihuana. Mit 14 Jahren kam dann noch Kokain hinzu. Eine Suchtkarriere wie bei vielen Kriminellen.

Kommt er aus einer kaputten Familie?
Ja. Auch seine Eltern waren Alkoholiker. Seine Mutter bekam 2004 einen Hirnschlag. Sebastian L. zog zum Vater. Die Eltern trennten sich, als er vier war. Nach dem Tod des Vaters im November 2008 kam Sebastian L. zur Oma und kurz danach ins Heim. Danach folgten mehrere Heimaufenthalte, bis er 2009 in die WG „Condrobs Easy Contact“ zog. Dort wird sich um junge Menschen mit Suchtproblemen gekümmert.

Ab wann war Sebastian L. kriminell?
Sehr früh! Schon mit elf Jahren zockte Sebastian L. auf Spielplätzen von kleinen Kindern Geld ab.

War die Solln-Attacke seine erste Straftat?

Nein. Sebastian L. war bereits polizeibekannt wegen mehreren Diebstahls- und Drogendelikten.

Hat er sich im Knast gebessert?
Ja. Er hat eine Suchttherapie gemacht und nach BILD-Informationen eine Maler- und Lackiererlehre. Damit hat er eine gute Sozialprognose. Bedeutet: Er gliedert sich voraussichtlich wieder in die Gesellschaft ein, daher auch die vorzeitige Entlassung.

Dominik Brunner

Die Höhe der Strafe macht die Tat nicht weniger schlimm, geschweige denn- dass der Schmerz, der Betroffenen oder Angehörigen gelindert werden kann.
Dennoch Ist die Justiz, gefordert-abzuwägen-
ob eine Resozialisierung immer möglich ist.
Vor allem, wenn jemand so menschenunwürdig handelt.

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